Unterricht

空手道 Karatedō

Leer (空), Hand (手), Weg (道) – der Weg der leeren Hand. Bei diesem Weg geht es nicht unmittelbar darum, zu lernen, andere zu bezwingen. Vielmehr folgt diese Fähigkeit daraus, dass man gelernt hat, sich selbst und seine schlechten Gedanken zu bezwingen.
Karatedō verbietet es, den ersten Schlag zu vollführen. Es geht darum, einen Kampf mit allen Mitteln zu vermeiden versuchen. Ist dies jedoch trotz aller Bemühungen nicht möglich, soll mit aller Entschlossenheit Gegenwehr geleistet werden.
So eignet sich diese Kampfkunst nach einer gewissen Zeit des Übungs hervorragend zur Selbstverteidung auf der Straße. Ein Karateka greift von sich aus niemanden an, wird er jedoch selbst angegriffen, kann er sich wehren.

Karate beginn mit Respekt und endet mit Respekt. Es wird starker Wert darauf gelegt, mit dem Übungspartner im Speziellen und den Mitmenschen im Allgemeinen respektvoll umzugehen.

基本 Kihon

Kihon ist das Üben der Grundtechniken, aus denen alles Weitere folgt. Nur die Einzeltechniken stehen im Vordergrund, weshalb auf die exakte Ausführung geachtet werden kann. Durch stetige Wiederholung sollen sie in der eigentlichen Anwedung dann korrekt sein.

型 Kata

Kata sind seit vielen Jahren überlieferte, feste Formen. Man stellt sich imaginäre Gegner vor, die man mit einer Abfolge von Techniken bezwingt. Man kann sich dies als eine Art Tanz vorstellen, der die Grundtechniken zu einem Ganzen verbindet. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Tanz ist eine Kata allerdings mit Kampfgeist auszuführen!

組手 Kumite

Kumite ist die Anwendung der Techniken im Zweikampf, bei der die Aufmerksamkeit und der Kampfgeist geschult werden. Es geht hier, wie allgemein im Karate, nicht darum, sich blind zu verprügeln! Angriffe werden nicht gewalttätig im Vollkontakt ausgeführt, sondern im Semikontakt. So ist die körperliche Unversehrheit der Übenden gewährleistet.

体操 Gymnastik und Sound-Karate

Die Techniken erfordern eine gewisse körperliche Flexibilität und Leistungsfähigkeit. Diese wird durch Dehnübungen erreicht. Es ist dabei vollkommen egal, mit welchen Voraussetzungen ein Anfänger den Unterricht beginnt. Selbst körperlich schwache Menschen können jederzeit mit dem Karateunterricht beginnen, und sollten es sogar! Schon bald wird der Körper leistungsfähiger und die Lebensqualität steigt. Gerade ältere Menschen können nach einiger Zeit wieder Dinge tun, zu denen sie zuvor nicht mehr in der Lage waren. Jüngere wiederum dehnen ihre Grenzen aus.

Sound-Karate ist ein speziell für Kinder entwickeltes Konzept, um Motorik und Koordination zu fördern. Es werden Parcours gelaufen, mit Bällen geübt und Karatetechniken im Takt zu japanischer Popmusik ausgeführt. Dabei soll sich Spaß an der Bewegung entwickeln.

松濤館 Shōtōkan

Der weltweit am meisten verbreitete und auch in diesem Dōjō unterrichtete Karate-Stil heißt Shōtōkan. Er wurde von Gichin Funakoshi begründet und zeichnet sich heutzutage am sichtbarsten durch tiefe, muskeldehnende Stände aus. Jede Technik kann sowohl als Abwehr als auch als Angriff angewandt werden, was den grundsätzlich defensiven Charakter der Kampfkunst betont.

級 Graduierungen

Um auf einen Blick den Wissensstand eines Schülers grob abschätzen zu können, trägt jeder einen farbigen Gürtel, der mit steigendem Rang immer dunkler wird. Jeder neue Gürtel erfordert das erfolgreiche Ablegen einer Prüfung. Schülergrade nennt man Kyū, Meistergrade Dan.

9. Kyū: Weiß
8. Kyū: Gelb
7. Kyū: Orange
6. Kyū: Grün
5. Kyū: Blau
4. Kyū: Violett
3. Kyū: Braun
2. Kyū: Braun
1. Kyū: Braun
1.-10. Dan: Schwarz

費用 Kosten

Karate ist eine sehr günstige Kampfkunst. Es wird keine teure Ausrüstung benötigt, ein einfacher, weißer Anzug aus Baumwolle (空手着 Karategi) und ein Gürtel (帯 Obi) genügen. Beides zusammen ist bereits für circa 65 € zu erwerben.

Der monatliche Beitrag beträgt für Erwachsene 26 € und für Kinder 18 €. Jährlich sind insgesamt 30 € an den Sportbund und den Deutschen Karate Verband zu entrichten, in dem jedes Mitglied ebenfalls eingeschrieben ist. Durch ihn werden unter anderem Graduierungen verwaltet und eine Versicherung während des Übens im Dōjō bereitgestellt.